Design-Systeme in Softwareprojekten

Fluch, Segen oder Overkill?

Design-Systeme versprechen Effizienz, Konsistenz und Skalierbarkeit. Doch nicht jedes Projekt profitiert gleichermaßen davon. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann Design-Systeme Segen sind, wann sie überdimensioniert wirken – und worauf Sie achten sollten.

Design-Systeme haben sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Werkzeug in Softwareprojekten entwickelt. Sie sollen Konsistenz sichern, die Zusammenarbeit zwischen Design und Entwicklung vereinfachen und den Aufbau von Benutzeroberflächen beschleunigen. Doch nicht immer ist ein Design-System der Königsweg – in manchen Fällen kann es zum Overkill werden.

 

Was ist ein Design-System?

 

Ein Design-System ist weit mehr als ein Styleguide. Es ist ein umfassendes Set aus wiederverwendbaren Komponenten, Regeln, Richtlinien und Werkzeugen, das die Gestaltung und Entwicklung von Software konsistent und effizient macht. Bekannte Beispiele sind Material Design von Google oder das Lightning Design System von Salesforce.

 

Die Vorteile von Design-Systemen

 

Design-Systeme können viele positive Effekte haben, insbesondere in größeren Projekten oder Produktlandschaften:

  • Konsistenz über alle Anwendungen und Plattformen hinweg
  • Schnellere Entwicklung durch wiederverwendbare Komponenten
  • Bessere Zusammenarbeit zwischen Design und Entwicklung
  • Erleichterung bei Wartung und Weiterentwicklung

Wann Design-Systeme zum Overkill werden

 

Trotz ihrer Vorteile sind Design-Systeme nicht immer die richtige Wahl. In kleinen Projekten oder bei sehr spezifischen Einzellösungen kann der initiale Aufwand größer sein als der Nutzen. Laut einer Studie von Nielsen Norman Group empfinden 42 % der Teams den Aufbau und die Pflege eines Design-Systems in kleinen Projekten als unverhältnismäßig aufwendig.

 

Wichtige Kriterien für die Entscheidung

 

Ob ein Design-System sinnvoll ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Sie sollten prüfen:

  • Wie groß und komplex ist Ihr Softwareprojekt?
  • Wird die Lösung langfristig weiterentwickelt und ausgebaut?
  • Wie viele Teams oder Abteilungen arbeiten an den Anwendungen?
  • Wie hoch ist der Anspruch an UI/UX-Konsistenz?

 

Pragmatic Apps hat zahlreiche Unternehmen dabei begleitet, Design-Systeme sinnvoll zu planen und umzusetzen – oder bewusst darauf zu verzichten, wenn der Aufwand nicht gerechtfertigt war. Die Erfahrung zeigt: Ein Design-System ist ein strategisches Werkzeug, das mit Augenmaß eingesetzt werden sollte.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

 

Wann lohnt sich ein Design-System besonders?

Antwort: In großen, komplexen Projekten mit mehreren Teams und einer langfristigen Produktstrategie.

Gibt es Alternativen zu einem vollständigen Design-System?

Antwort: Ja, ein gut gepflegter Styleguide oder eine kleinere Komponentenbibliothek kann oft ausreichen.

Wie aufwendig ist die Pflege eines Design-Systems?

Antwort: Das hängt von Umfang und Nutzung ab – Pflege und Weiterentwicklung sollten aber immer eingeplant werden, um den Nutzen langfristig zu sichern.

 

Fazit

 

Design-Systeme können ein wertvolles Werkzeug sein, wenn sie zur Projektgröße und -strategie passen. Mit einer klaren Zielsetzung und realistischen Erwartungen sorgen sie für Effizienz und Qualität – ohne unnötigen Overhead.

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Martin Dinkel

App Entwickler