Umweltbewusstes Entwickeln für die Zukunft
Nachhaltigkeit endet nicht bei Plastikverzicht – auch Software muss verantwortungsvoll entwickelt werden. Was nachhaltige Software bedeutet und warum sie ein Muss ist, erfahren Sie hier.
Man denkt bei Nachhaltigkeit oft zuerst an Solarpanels, Plastikvermeidung oder Elektromobilität. Dabei gerät ein Aspekt häufig in den Hintergrund: Software. Und doch hat auch sie ihren Preis für Umwelt und Gesellschaft. Die Art und Weise, wie Software entwickelt, betrieben und gewartet wird, wirkt sich direkt auf den Energieverbrauch und die Nutzungsdauer von Hardware aus. Zeit, umzudenken.
Nachhaltige Software bezeichnet Programme und Systeme, die so konzipiert und umgesetzt werden, dass sie ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen minimieren. Es geht nicht nur um den Stromverbrauch, sondern auch um:
Nachhaltigkeit in der Softwareentwicklung beginnt also schon bei Architekturentscheidungen und dem gewählten Technologie-Stack.
Der CO₂-Ausstoß durch Rechenzentren, Netzwerke und digitale Endgeräte ist enorm. Laut einer Studie von The Shift Project macht der digitale Sektor inzwischen rund 4 % der globalen CO₂-Emissionen aus – Tendenz steigend. Software, die ineffizient arbeitet oder hohe Hardwareanforderungen stellt, trägt dazu bei.
Ein besonders unterschätzter Faktor ist die Lebensdauer von Geräten. Wenn Software unnötig ressourcenintensiv ist, führt das dazu, dass Hardware schneller veraltet – obwohl sie technisch noch einwandfrei funktioniert. Das erhöht die Elektroschrottmenge und den Ressourcenbedarf in der Produktion neuer Geräte.
Doch was genau macht Software „nachhaltig“? Hier einige konkrete Ansätze, die bereits heute umsetzbar sind:
All diese Maßnahmen helfen nicht nur der Umwelt, sondern senken auch langfristig die Kosten für Unternehmen.
Der Begriff „Green Coding“ steht für eine bewusst ressourcenschonende Herangehensweise an das Programmieren. Das umfasst nicht nur die Effizienz des Codes selbst, sondern auch die verwendeten Tools, Frameworks und die Art des Hostings. So verbraucht ein schlankes Backend-System deutlich weniger Energie als ein überladenes Monolith-System mit tausend Funktionen, die kaum jemand nutzt.
Interessant: Ein Bericht von Lancaster University zeigt, dass der Wechsel zu einem effizienteren Algorithmus in einem Projekt den Stromverbrauch um bis zu 50 % reduzieren konnte – bei gleichbleibender Funktionalität.
Ökologisches Handeln und wirtschaftliche Interessen müssen kein Widerspruch sein. Nachhaltige Software bringt zahlreiche Vorteile für Unternehmen:
Hinzu kommt: Auch öffentliche Auftraggeber und große Unternehmen achten zunehmend auf Nachhaltigkeitskriterien bei Ausschreibungen. Wer hier frühzeitig Standards setzt, verschafft sich einen Vorteil.
Nachhaltige Softwareentwicklung bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen – für die Umwelt, die Gesellschaft und kommende Generationen. Dazu gehört es, nicht nur an den kurzfristigen Projekterfolg zu denken, sondern an die gesamte Lebensdauer einer Anwendung. Fragen Sie sich bei jeder Entscheidung: Was braucht die Anwendung wirklich? Welche Alternativen sind energieeffizienter? Und wie lassen sich Wartung und Weiterentwicklung zukunftssicher gestalten?
Als erfahrene Digitalagentur hat Pragmatic Apps zahlreiche Unternehmen dabei unterstützt, Softwareprojekte nicht nur funktional, sondern auch zukunftsorientiert und ressourcenschonend umzusetzen – mit nachhaltiger Wirkung auf Technik, Umwelt und Budget.
Welche Programmiersprachen sind besonders energieeffizient?
Antwort: Studien zufolge zählen Sprachen wie C, Rust und Go zu den effizienteren, was Energieverbrauch betrifft. JavaScript oder Python sind flexibler, benötigen aber mehr Ressourcen.
Was ist der Unterschied zwischen grüner IT und nachhaltiger Software?
Antwort: Grüne IT umfasst die gesamte Infrastruktur – also Hardware, Netzwerke und Stromversorgung. Nachhaltige Software konzentriert sich speziell auf die effiziente und langlebige Gestaltung digitaler Anwendungen.
Wie kann ich prüfen, ob meine Software nachhaltig ist?
Antwort: Tools wie EcoCode, Green Software Foundation oder auch Energieverbrauchsanalysen von Hosting-Anbietern geben erste Anhaltspunkte. Zudem helfen Code-Reviews und Performance-Tests bei der Bewertung.
Nachhaltigkeit hört nicht beim Stromanbieter oder bei der Mülltrennung auf – sie betrifft auch die digitale Welt. Wer Software bewusst und langfristig denkt, spart Ressourcen, erhöht die Lebensdauer von Hardware und bietet Nutzer:innen ein besseres Erlebnis. Nachhaltige Software ist kein „Nice-to-have“, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil mit Zukunft. Setzen Sie auf Effizienz, Langlebigkeit und Verantwortung – nicht nur aus Prinzip, sondern auch im eigenen Interesse.
Sprechen Sie mit unserem Experten
Martin Dinkel
App Entwickler